NS-Zeit

Zahlen und Fakten:

Oktober 1929: Gründung der 1. Ortsgruppe NSDAP in Edewecht, infolge bilden sich überall im Ammerland weitere Ortsgruppen,
30 März 1930: Zusammenschluß aller Ortsgruppen zum „Kreisverband Ammerland“,
Juli 1930:  SA Sturmfahnen-Weihe durch Pastor Georg Hanßmann im Beisein von Gauleiter Röver.
1931: ca. 1000 SA-Mitglieder im Ammerland. Aufbau der Hitlerjugend und NS-Frauenschaft.
Mai 1932: Landtagswahlkampf, Auftritt Hitler in Zwischenahn vor 10000 jubelnden Menschen
29.5. 1932:
Wahl zum Oldenburger Landtag:  83% der abgegebenen Stimmen beim Amt Westerstede NSDAP
1935 – 1945: Umbenennung der Peterstraße in „Bruno-Bode-Straße“ (benannt nach dem Apotheker Bruno Bode (Gründer des Ortsverbands Zwischenahn) und SA-Standartenführer, der 1935 starb).

 

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Statistischer Anhang Kreis Ammerland: (aus: Rademacher,Michael: „Wer war Wer im Gau Weser-Ems, Book on Demands, 2005):
Wohnbevölkerung am 16. 6. 1933: 44.753
Konfessionen am 16. 6. 1933: 98,4% Evangelische, 1,1 % Katholiken, 0,1 % Juden, 0,4 % Sonstige
Beschäftigungsstruktur am 16. 6. 1933: Landwirtschaft 72,2 %, Industrie und Handwerk 15,1 %, Handel 8,0 %, Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst: 4,6 %
Reichstagswahl 5. 3. 1933 (Amt Westerstede): NSDAP 74,1 %, zweitstärkste Partei (DNVP): 13,6 %

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Artikel und Berichte:

29. Mai 1932: Landtagswahl: https://www.nwzonline.de/hintergrund/in-oldenburg-acht-monate-frueher-an-der-macht-in-oldenburg-acht-monate-frueher-an-der-macht_a_2,0,1126192512.html

Günter Marken: Geschichtsträchtige Nazi-Villa in Bad Zwischenahn wird abgerissen: https://www.nordwest-sonntagsblatt.de/nachrichten/ammerland/geschichtstraechtige-nazi-villa-in-bad-zwischenahn-wird-abgerissen.html

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SA-Heim in der Gartenstraße: (Archiv: Günter Marken, ohne Quellenangabe)

 

 

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United States Holocaust Memorial Museum

Filmdokument (Quelle: United States Holocaust Memorial Museum): 3/4. Juni 1939: „Bad Zwischenahn im Festschmuck“:  https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn1004782

Filmdokument (Quelle: United States Holocaust Memorial Museum): 3/4. Juni 1939: „Vorbeimarsch vor dem Gauleiter“:  https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn1004783

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Video von Steffen Koppenberg:  Das Verdrängte Kapitel – Die NS Vergangenheit im Ammerland (1) : https://www.youtube.com/watch?v=LR6LkDjZcW4

Video von Steffen Koppenberg:  Das Verdrängte Kapitel – Die NS Vergangenheit im Ammerland (2) : https://www.youtube.com/watch?v=SsHnHjFBgSw

Video von Steffen Koppenberg:  Das Verdrängte Kapitel – Die NS Vergangenheit im Ammerland (3) : https://www.youtube.com/watch?v=ryRnc80lyWs

Video von Steffen Koppenberg:  Das Verdrängte Kapitel – Die NS Vergangenheit im Ammerland (4) : https://www.youtube.com/watch?v=7UDeh2TMmPs

Video von Steffen Koppenberg:  Das Verdrängte Kapitel – Die NS Vergangenheit im Ammerland (5) : https://www.youtube.com/watch?v=2ehfnytkxkQ

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[WIKIPEDIA:]In der NS-Zeit zählte Bad Zwischenahn zu den braunen Hochburgen im Ammerland. Am 27. Mai 1932 sprach Adolf Hitler in einer Riesenkundgebung in Bad Zwischenahn zu über 10 000 Menschen. Bereits 1928 stellte die NSDAP eine erste Ortsgruppe des Kreises Ammerland auf. Ein Jahr später bildete sich die erste SA des Ammerlandes in der Gemeinde Zwischenahn. Bei den Reichstagswahlen vom 14. September 1930 erhielt die NSDAP 6.964 von 11.831 abgegebenen Stimmen. Bei den Gemeinderatswahlen im November 1939 eroberte sie 9 der 18 Sitze. In großen und blutigen Saalschlachten unter Führung des SA Standartenführers Bode hatte sie bereits 1931 die Opposition ausgeschaltet. 1934 setzte die NSDAP ihren Kreisführer Johann Roggemann zum Bürgermeister der Stadt ein. Sein Parteikollege Schneider übernahm die Kreisleitung. Als Beispiel der wirtschaftlichen Aufbauleistung der Partei gilt bis heute in weiten Teilen der Bevölkerung der Bau eines Wasserturms und einer Wasserleitung einschließlich der Kanalisation. Allerdings stellte sich 2022 heraus, dass der Wasserturm nicht zuletzt zur Versorgung des im Aufbau befindlichen Militärflughafens ‚Adlerhorst‘ in Rostrup diente, von dem aus später auch Nazi-Bomber starteten.[10] Ab 1943 gehörte auch ein Erprobungskommando des ersten Raktenjägers, der Me 163, dazu. Als weiteres Beispiel der wirtschaftlichen und kulturellen Erneuerung galt der lokalen NSDAP-Führung die Erschließung der Möglichkeit einer durchgehenden Promenade von dem „schmucken Eichenwäldchen am ‚Hohen Hagen'“ bis zum Zwischenahner Klinischen Sanatorium. Die Heil- und Pflegeanstalt Wehnen (die heutige Karl-Jaspers-Klinik) war allerdings einer der Schwerpunkte der Euthanasie im Emsland. Nicht zuletzt war Bad Zwischenahn auch Standort einer NS-Frauenschule.
Ein schwerer Eisenbahnunfall ereignete sich am 20. November 1944, als ein mit 1500 niederländischen Gefangenen aus der Razzia von Rotterdam besetzter Zug im Bahnhof von Bad Zwischenahn auf einen dort stehenden Zug auffuhr. Dabei starben 29 Menschen, verletzt wurden 67, darunter etwa 30 schwer. 


Das Buch von Helmut Harms: „Vom „Heil!“ zum Unheil: Das Ammerland 1945/46 – Chaos und Neuanfang (ISBN: 978-3980255820) ist leider nicht mehr im Buchhandel,
allenfalls im Antiquariat, in Bibliotheken bzw. Buch-Fernleihe zu erhalten. Sehr empfehlenswert!