Mühlenstraße


(1897 wurde, anläßlich des 100. Geburtstag zu Ehren von Kaiser Wilhelm I, eine Eiche an der Kreuzung Mühlenstraße/Lange Straße gepflanzt. Der Kreuzungsbereich erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Platz. “ (links: Böttcherei Ahrens, später Pfeffermühle)

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Straßenverlauf: ab Kreuzung Lange Str. ehemals „Kaiser-Wilhelm-Platz“ ortsauswärts…  Bildvergrößerung per Mausklick <=> (click on the image to enlarge)

Ergänende Informationen zu:
Bild Nr. 3.: Lagerhaus Fischer (um 1910)
Das 1671 von Hinrich Brader (1621 -1705) erbaute Brader-Haus an der Langen Straße/ Ecke Mühlenstraße. Das Haus wurde 1961 abgerissen, zuletzt Lagerhaus von Justus Fischer. Es war das älteste Bauernhaus im Ort. Hinrich Brader war Untervogt von Zwischenahn und mit Gesche Hemmie verheiratet, Tochter von dem Müller Gerdt Hemmie (Kirchmühle). Erste urkundliche Erwähnung von Brader um 1400, z. B. 1428 Lüder Brader, der Fischereiwart bzw. Fischvogt war, d. h., er hatte die Aufsicht über den Fischfang. Der Balken über der Groot Dör mit der Inschrift liegt im Ammerländer Bauernhaus.
Spruch auf dem Balken über der Groot Dör, der im Ammerländer Bauernhaus aufbewahrt wird: „GOTT BEWAHRE DIESES GEBAUW FÜR FEUWERS BRUNST UND ALLER NODT ANNO 1671 DEN 21 MAII HAT HENRICH BRADER DIESES HAUSZ BAUWEN LASEN“
Der Friseurmeister Ernst Wilkens aus Edewecht hatte das alte Bauernhaus, Stammhaus der Familie Brader, 1960 gekauft und ließ es anschließend abbrechen, um einen Neubau zu errichten ( heute: Restaurant Sofra)

Bild Nr. 4: Auszug aus Schriftstück von Hinrich Brader (1621 – 1705) von 1687 mit Unterschrift: („… eigenhändigen Unterschrift bekennen, Eyhausen den 26. Aprilis 1687 Hinrich Brader min Handt“). Er hatte sein verliehenes Geld zurück erhalten. (Bild: Marken)

Bild Nr. 6: Auf der linken Seite das erste Gebäude (weiße Giebelfront) befindet sich „Möbel Behrens“. 1924 wurde hier von Heinrich Behrens eine Tischlerei eingerichtet. Davor links befindet sich das Kaufhaus von Justus Fischer, auf dem Bild nicht zu sehen, und davor auf der Ecke früher die Böttcherei Ahrens, ab 1971 Pfeffermühle von Günter Kindling, heute Baustelle (Haus-Nr. 2). Im ehemaligen Kaufhaus von Justus Fischer wurde 1964 das Farbenhaus Martin eröffnet, im Januar 1971 Eröffnung im neuen Wohn- und Geschäftshaus auf der anderen Straßenseite, heute Chinarestaurant.

Bild Nr. 35: Mühle (Galerieholländer) der Familie Grimm (um 1928) . Mit einer über 600-jährigen Geschichte war die Kirchmühle von Bad Zwischenahn einer der ältesten Mühlen im Nordwesten Deutschlands. 1851 baut Johann Diedrich Bödeker eine neue Mühle (vorher Bockwindmühle). Verkauf der Mühle 1881 an Johann Hinrich Grimm (1826 – 1907), der den Erbzinsvertrag von 1776 übernimmt, weiterhin Kirchen-Erbzinsmühle. 2001 wurde der Denkmalschutz aufgehoben, und 2009 wurde auch der Rest der Mühle für den Neubau von Verbrauchermärkten abgerissen. Der hölzerne Aufbau, Achtkant, befindet sich auf der Mühle in Upgant-Schott/ Ostfriesland und kann dort besichtigt werden. Zitat Werbung Upgant-Schott: „Die Mühle ist das Zentrum von Upgant-Schott.“ In der früheren Presse wurde die Mühle noch als „Wahrzeichen“ von Bad Zwischenahn bezeichnet.
„Die Zwischenahner Mühle gehörte zu den sechs Bannmühlen des Ammerland.“ (Zitat: Zoller); Kommentar: G. Marken)

Bild Nr. 36: Karte von 1750 aus Archiv mit Standort der Bockwindmühle am Mühlen-Weg, heute Diekweg. Mit einer über 600-jährigen Geschichte war die Kirchmühle einer der ältesten Mühlen im Nordwesten Deutschlands. 2001 wurde der Denkmalschutz aufgehoben und der verbliebene Torso der Mühle wurde später abgebrochen. Aus dem Mühleninventarium der Kirchwindmühle: „Anno 1746 den 1. May ist diese Mühle an Hinrich Brader und deßen Bruder Harm Christian Brader, überliefert.“ Nach Tod von Hinrich 1750 (Eigentümer des Brader-Hauses, heute Sofra) alleiniger Pächter Harm Christian Brader (Eigentümer der Gastwirtschaft und Posthalterei neben der Kirche, 1894 Verkauf an Otto Meyer, 1955 abgerissen). Pächter der Mühle ab 1758 Hinrich Brunken und Eilert Müller. Nach weiteren Pachtverhältnissen ab 1776 Konrad Reiners auf Erbpacht und ab 1791 Gerd Ahlers aus Steinhausen, Sohn von Johann Hinrich Ahlers aus Neuende/ Jeverland, (ab 1817 der Sohn Johann Ahlers von Gerd, ab 1822 dessen sämtliche Erben und ab 1849 Johann Diedrich Bödeker, Übernahmejahr lt. Brandkassenregister). Kaufvertrag von 1848 zwischen Wilhelm Gerd Ahlers und Bödeker, der 1851 mit Übernahme des Erbzinsvertrages von 1776 eine neue Mühle baut und die alte Mühle nach 1851 abreißt. 1881 Verkauf der Mühle an Johann Hinrich Grimm, 1826 – 1907 (Sohn von Lambert Christian Grimm, geb. 1788 in Großenmeer), der den Erbzinsvertrag von 1776 übernimmt, weiterhin Kirchen-Erbzinsmühle. Auszug Text aus meiner Veröffentlichung von 2003. Vor 1746 gibt es weitere Pächter, z. B. Gerdt Hemmie, gestorben im November 1623. Der Sohn „Ahlert“ (verheiratet mit Anna Ahrens) hatte die Gaststätte neben der Kirche, dann Gerd Ahrens (Sohn von Ahlert Hemmie und Anna Ahrens), anschließend Harm Christian Brader (verheiratet mit Hille Ahrens, Tochter von Gerd), älteste Gaststätte im Ort. Der Bruder von Gerd Brun Ahrens kaufte 1696 den Hof des ehemaligen Gutes Kayhausen, heute Ahrens-Hof, Januar 1969 Eröffnung des Restaurants. (Kommentar: G. Marken)

Bild Nr. 42: Reste der Mühle vor dem endgültigen Abriss: In 2009 beschloss der Gemeinderat eine Änderung des Bebauungsplans, und anschließend wurde auch der Rest der Mühle beseitigt. (Bild: Otto Renken, 2008).

 

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