Zwischenahner Meer

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(1970)


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Das Zwischenahner Meer ist ein See in der Gemeinde Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland in Niedersachsen. Er liegt zwischen dem Hauptort Bad Zwischenahn im Süden und dem Ortsteil Dreibergen im Norden. Der See wird auch als Perle des Ammerlandes bezeichnet. Der Name Zwischenahner Meer setzte sich erst Anfang des 19. Jahrhunderts durch, vorher wurde der See als Elmendorfer oder Ammersches Meer bezeichnet.

Mit einer Wasserfläche von 5,5 km² (550 ha) ist das Zwischenahner Meer nach dem Steinhuder Meer und dem Dümmer der drittgrößte Binnensee Niedersachsens. Der Nord-Süd-Durchmesser beträgt 2,8 Kilometer, der Ost-West-Durchmesser etwa 2 Kilometer. Er hat einen Umfang von 11 Kilometer. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt 3,3 Meter, die tiefste Stelle oberhalb einer Faulschlammschicht liegt bei etwa 5,5 bis 6,0 Meter. Die Faulschlammschicht hat eine Dicke von etwa 4 bis 6 Metern. Der Pegel befindet sich auf 5 m ü. NN.

Hauptzuläufe sind im Norden der Auebach und die Otterbäke (mit Zulauf Heller Bäke) sowie am Ostufer die Halfsteder Bäke (mit ihren Zuläufen Bokeler- und Nutteler Bäke). Der Hauptablauf des Sees ist im Süden bei Eyhausen die Aue, ein kleinerer Ablauf ist im Ortszentrum von Bad Zwischenahn die Speckener Bäke.

Das Zwischenahner Meer befindet sich über einem Salzstock als Überbleibsel des Zechsteinmeeres aus dem Erdzeitalter des Perm vor etwa 250 Millionen Jahren. Es entstand dadurch, dass es durch grundwasserbedingte Salzablaugungen zu einem Einsturz des Salzstockes und des darüberliegenden Deckgebirges kam. In dem auf diese Weise entstandenen Hohlraum bildete sich das Zwischenahner Meer. Weitere Beispiele für durch Erdfälle entstandene Gewässer sind das Sager Meer, das Maujahn-Moor, der Arendsee und der Seeburger See. Charakteristisch für diese Seen ist eine große Tiefe im Verhältnis zum Durchmesser. Das Zwischenahner Meer ist allerdings recht flach und erscheint eher untypisch. Am Zwischenahner und am Rostruper Ufer lassen sich jedoch steilere Ränder nachweisen. Sie werden durch die mächtige Faulschlammschicht aber stark verwischt.

Durch Bohrungen in den Faulschlammablagerungen (auch Mudde oder Gyttja genannt) ergaben sich Pollenfunde, die die Entstehung vor etwa 12.000 Jahren belegen (Endabschnitt der Weichsel-Eiszeit in Norddeutschland, in dieser Region als periglaziale Kältesteppe ausgeprägt).

Fast noch durchgängig ist das Ufer des Sees mit Schilfrohr (Reith, Reet) bewachsen. Heute beträgt die Breite dieses Schilfgürtels etwa 8–10 Meter im Gegensatz zu früher, als es mal 200 Meter waren. Die Überlastung des Meeres mit Bootsverkehr sorgte für einen Rückgang des Schilfbewuchses und der Bildung von Lücken im Gürtel. Um dem entgegenzuwirken, ist die private Nutzung von Motorbooten auf dem See gänzlich verboten und die Anzahl der Surfer wurde deutlich eingeschränkt. Ein rund um das Meer angelegter Ringkanal sorgt überdies dafür, dass Klärwasser der umliegenden Gemeinden nicht mehr in den See eingeleitet wird, welches zu einer weiteren Überdüngung geführt hätte.

Häufig befinden sich am Ufer Rohrkolben, auch Lampenputzer genannt, die sogar im Wappen von Bad Zwischenahn enthalten sind. Im Sommer fällt das Sumpf-Greiskraut durch seine gelben Blüten auf. In Ufernähe wachsen Gelbe Teichrose (Nuphar lutea), Weiße Seerose (Nymphaea alba), Schwanenblume, Igelkolben, Blut-Weiderich und Wasserdost.

Früher beherbergte der See zahlreiche floristische Seltenheiten, die aber mit der zunehmenden Eutrophierung inzwischen verschwunden sind. Hierzu gehörten

Gras-Laichkraut (Potamogeton gramineus)
Igelschlauch (Baldellia ranunculoides)
Strandling (Littorella uniflora)
Sumpf-Kalla (Calla palustris)
Wasserfeder (Hottonia palustris)
Gewöhnlicher Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)

Die Uferzone bietet Lebensraum für viele einheimische Vogelarten. Hier finden sich unter anderem die Krickente, die Stockente, das Blässhuhn, das Teichhuhn, die Rohrdommel, der Eisvogel, der Graureiher, der Fischadler, sowie Lach-, Sturm- und Silbermöwe.
An Fischen ist der See insbesondere besiedelt (bzw. besetzt) durch Aal, Karpfen, Zander, Brasse, Hecht, Flussbarsch, Schleie, Wels und Rotauge.
Am Nordwestufer befindet sich das 24 ha große Naturschutzgebiet Stamers Hop mit Restbereichen gewässertypischer, natürlicher Uferstrukturen. Am Nordufer besteht weiterhin das kleine Naturschutzgebiet Drei Eichen. Der gesamte See- und Uferbereich des Zwischenahner Meeres ist außerdem als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen  (Wikipedia).